Mit dem Käfer durch den Schnee

Am 14. Jänner überraschte die Pfarrgemeinde Monsignore Johann Lentsch mit einem vom Kirchenchor wunderschön gestalteten Dankgottesdienst anlässlich seines 50-jährigen Dienstes in unserer Pfarre.

Am 15. Jänner 1968 ist Monsignore Johann Lentsch als junger Priester nach Apetlon gekommen. An diesem Tag hat er sicher nicht geahnt, dass er sein ganzes Leben in Apetlon verbringen würde.

In den 50 Jahren seiner priesterlichen Tätigkeit bei uns hat unser lieber Monsignore sehr viel gewirkt und bewirkt. Erinnern wir uns an den Kirchenum- und zubau, den Bau des Pfarrhofs und des Pfarrzentrums, die Errichtung der neuen Kirchenorgel und vieles mehr. Das waren wichtige bauliche Angelegenheiten.

Was aber die ureigenste Aufgabe des Priesters ausmacht, das ist sehr oft nicht sichtbar und messbar. Als unser Pfarrer hat unser lieber Monsignore den Großteil der Apetlonerinnen und Apetloner an den Brennpunkten ihres Lebens – bei der Geburt eines Kindes, bei der Hochzeit, am Ende des Lebens – seelsorglich begleitet, er hat Höhen und Tiefen, Freud und Leid in den Familien miterlebt und oft mitgetragen.

Es gab auch keine Veranstaltung, kein Fest, kein Jubiläum im Dorf, bei den Vereinen, in Schule und Kindergarten, an dem er nicht teilgenommen hat. Er gehörte und gehört einfach dazu, er ist aus unserer Pfarre und aus unserer Gemeinde einfach nicht mehr wegzudenken. Apetlon ist seine Heimat geworden. In den vielen Funktionen, die er innehatte, hat er sich sehr engagiert, was ihm viele Ehrungen und Auszeichnungen brachte, die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Apetlon und der Gemeinde St. Andrä, das Verdienstkreuz des Landes Burgenland, die Ernennung zum Päpstlichen Ehrenkaplan, zum Monsignore, um nur einige zu nennen.

Wir freuen uns sehr, dass Monsignore Lentsch so lange, 50 Jahre, bei uns in Apetlon geblieben ist, denn für unsere Pfarre war er immer Garant für Stabilität und Kontinuität. Wir sind von den Querelen und Konflikten, wie sie öfters in anderen Pfarren ausgetragen wurden, verschont geblieben. Dafür sagen wir ihm herzlichen Dank.

Im Namen der Pfarre wurde unserem lieben Monsignore vom Pfarrgemeinderat ein Album mit einigen Momentaufnahmen seiner 50 Jahre langen Tätigkeit in unserer Pfarre überreicht. Dazu gab es noch ein paar Tage zum Innehalten und Meditieren im Rahmen von Exerzitien oder Einkehrtage.

Wir bedanken uns bei unserem lieben Jubilar für seine Liebe und Treue zu unserer Pfarre und wünschen ihm alles Gute und Gottes Segen.

Eine zweite Person, die ebenfalls 50 Jahre in Apetlon zugebracht hat, ist Fräulein Rosa, Frau Rosa Thüringer. Als gute Seele des Pfarrhofes hat sie für unseren Monsignore den Haushalt geführt und war um sein Wohl bemüht, sodass er sich voll und ganz der Pfarre widmen konnte. Fräulein Rosa, herzlichen Dank!

Vor 50 Jahren ist der junge Pfarrer Lentsch mit seinem VW Käfer von Zurndorf nach Apetlon zu seiner Installation angereist. Damals wie heute gab‘s auch reichlich Schneefall.

Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Mitfeiernden zu einer Agape mit Glühwein, Tee und Salzstangerln eingeladen. Dabei bot sich auch die Gelegenheit, mit unserem Monsignore über so manches aus diesen 50 Jahren zu plaudern.

Beim Mittagessen wurde noch mit Pfarrgemeinderat, Mesnerinnen, Kantor und Priesterkollegen zusammengestoßen „ad multos annos“, auf viele Jahre in Apetlon und vielen Dank!