Kreuz vor dem Meierhof

Die Serie über Marterl und Kapellen in Apetlon möchte ich mit dem Kreuz vor dem Meierhof beginnen. Ich wurde gefragt, ob ich bereit wäre, in Zukunft auch weitere Wegkreuze, Marterl und Kapellen, die sich auf unserem Hotter befinden, kurz zu beschreiben. Wie es scheint, habe ich mit dem Kreuz vor dem Meierhof gleich eine harte Nuss zu knacken.

Persönlich habe ich kaum Informationen, die auf die Geschichte dieses Kreuzes hinweisen. Nach vielen Recherchen bei Personen, die ihre Kindheit auf dem Apetloner Hof verbrachten, kam ich auch nicht richtig weiter.

Nun zum Kreuz. Fährt man von Apetlon in Richtung Meierhof, so findet man rechts vor dem Meierhof jene Stelle, wo noch vor etlichen Jahren das Meierhof-Kreuz zu sehen war. Bis vor einigen Jahren sah es danach aus, als ob von diesem Wegkreuz bald nichts mehr vorhanden sein würde. Doch der Ort liegt an der Laufstrecke von Herrn Möstl Wolfgang. Eines Tages dachte er, dass es hier wohl niemand gibt, der diese Stätte betreut. Wolfgang hat dann Msgr. Johann Lentsch darauf angesprochen. Sofort begann er mit seiner Gattin Brigitte die Wiederherstellung dieses Platzes in Angriff zu nehmen. So wurde nach dem Holz Corpus ein eisener Corpus nachgemacht. Das ganze Plätzchen wurde wieder liebevoll gestaltet und wird seither von der Familie Brigitte und Wolfgang Möstl betreut. Einige von uns werden sich sicher noch an die Segnung dieses würdevollen Platzes durch den Msgr. Lentsch erinnern. 

Nun etwas Geschichtliches, das ich doch noch in Erfahrung bringen konnte. Am 26. März 1922 wurde in der Nähe dieses Kreuzes ein diensthabender österreichischer Gendarm von ungarischen Freischärlern durch einen Schuss in die Brust getötet. Der Gendarm machte einen fatalen Fehler, in dem er eine Taschenlampe in seiner Brusttasche einschaltete und somit zur Zielscheibe wurde.  Darauf soll die Frau des aus St. Pölten stammenden ermordeten Gendarmen dieses Kreuz errichtet haben. Nach Erzählungen von älteren Leuten soll aber dieses Kreuz schon vor dem 1. Weltkrieg neben dem Meierhof gestanden sein.

Adolf Haider